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Tagebuch einer Reise mit der
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Ein ruhiger Törn von Langör(5) nach Anholt(6)
Wer wird wohl in 100 Jahren hier entlangfahren? 19.06.2002 |
Am folgenden Morgen ist der Gewitterspuk vergessen, die Barographenkurve weist optimistisch nach oben. Der von keinem Wölkchen getrübte, strahlend blaue Himmel, wie auch der Wetterbericht versprechen einen Tag, der gut geeignet ist für die Überfahrt nach Anholt, der kleinen Insel in der Mitte des Kattegats. Nach meinem obligatorischen Bad lichten wir gegen neun den Anker - die vertörnte Ankerkette bereitet weniger Probleme als befürchtet - und machen uns frohen Mutes auf den Weg in Richtung der dänischen Sonneninsel. Von dort ist es nur eine Tagesreise zur schwedischen Westküste, an der wir unseren Sommerurlaub verbringen wollen. |
Sonnenuntergang im Hafen von Anholt |
Anholt die Sonneninsel macht ihrem Namen Ehre. Ein kurzer Ausflug in die Geschichte der Insel.
20.06.2002 |
Ein strahlender Morgen, die Sonneninsel wird ihrem Ruf gerecht. Anholt ist der Ort in Dänemark mit den meisten Sonnenstunden und dem geringsten Niederschlag. Diese und viele andere nützliche Informationen finde ich unter anderem in den diversen Segelführern des Delius-Klasing-Verlages. |
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Im Brandfall bekämpft die gesamte Bevölkerung das Feuer, auch Bootsgäste und andere Touristen werden in dieser Notsituation um tätige Mithilfe gebeten. Bei meinen drei Besuchen in den Jahren 2000, 2001 und 2002 brannte es glücklicherweise nicht und so musste ich mich auch nicht als Feuerwehrmann bewähren. |
Frische Kräuter und leckere Marmelade ergänzen die Vorräte.
Baden in der Brandung. 20./21.06.2002 |
Der Hauptort Anholt By hat nur noch 140 ständige Bewohner. Wenn man die Insel mit dem Boot ansteuert, ist das Dorf nicht zu sehen, da es im Inneren der Insel, geschützt durch Hügel und somit den Blicken entzogen, gelegen ist. Vom Hafen ist der Ort ca. fünf Kilometer entfernt. Es gibt zwei Straßen dorthin, einmal über den Nordberg - anstrengend aber kürzer - oder an der Nordseite entlang - ebene Straße, dafür ein wenig länger. Mit dem Fahrrad nehmen wir nur das erste Mal die Bergetappe mit langen Schiebestrecken, danach wächst die Erkenntnis, dass die Ebene unserem Alter angemessener ist. Wer keine eigenen Fahrräder mitführen kann oder will, dem hilft ein Fahrradverleih am Hafen weiter, der auch Anhänger für größere Transporte anbietet und gegen Zahlung von zwei Dänischen Kronen sogar Fremdfabrikaten mit Druckluft aushilft. Das Dorf ist heimelig und lädt zum Verweilen ein. Die kleine Kapelle, ein Museum, den Kaufmannsladen und eine Gaststätte, sowie die Touristeninformation findet man schnell in dem etwas weitläufigen Ort. |
Leckere frische Kräuter und Salate... |
...und welche Marmelade soll ich nehmen? |
Wir nutzen das Angebot und sind begeistert. Der Salat und die Kräuter munden vorzüglich. Die Konfitüre - wir erwerben je ein Glas Mirabellen-, Stachelbeer- und Brombeermarmelade - ist für eine lange Zeit Erikas beliebtester Brotaufstrich zum Frühstück. |
Die ganze Nacht schüttet es wie aus Kübeln, am Morgen ist der Himmel wieder klar und nur der auf Stärke sieben aufgebriste Wind hält uns im Hafen. Neben dem Hafen rollen die bis zwei Meter hohen Brecher an den Strand und es entsteht eine Brandung, die zum Wellenbaden einläd. Gemeinsam mit zwei anderen Feriengästen nutze ich die Gelegenheit. Bei aller Freude und lauten Juchzern - ein Glück, dass mich keiner hört, die restlichen Badenden toben etwa dreißig Meter entfernt ähnlich ausgelassen wie ich herum - achte ich penibel darauf, immer in einem Bereich zu bleiben, in dem ich noch Grund unter den Füssen habe. Bestimmt gibt es auch hier, in Ufernähe, starke Strömungen, gegen die auch gute Schwimmer nicht ankommen. Sollte einen eine Strömung mitnehmen, so ist es empfehlenswert nicht dagegen anzukämpfen, sondern mit dem Strom zu schwimmen - zumindest im Wasser gilt diese Regel, inwieweit man sie im Leben befolgt, muss sich jeder sebst überlegen. |
Die kleine Kirche von Anholt-By |
Am Nachmittag fahren wir ein letztes Mal mit den Rädern in den Ort und besichtigen die kleine Seefahrer-Kirche und den dazugehörigen Kirchhof. Auch vergessen wir nicht, die Konfitürenbestände zu ergänzen. Ein Besuch im gutsortierten Supermarkt Brugsen schließt den Aufenthalt in Anholt-By ab. |
Varberg ruft und lässt uns nicht wieder los: Sechs Tage eingeweht in unserem ersten schwedischen Hafen an der Westküste |
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